Zum Gedächtnis

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Epitaphien und andere Gedächtnismale in der St. Nikolai-Kirche

In der Spandauer St. Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St. Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.

Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.

1.) Epitaph für Bartholomäus Goltze, 1612–1685
Die ovale Holztafel befindet sich erst seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Spandauer St. Nikolai-Kirche und stammt ursprünglich aus der Berliner St. Marien-Kirche. Mit dem Epitaph werden der 1685 verstorbene Bartholomäus Goltze und seine Familie geehrt.

Links neben dem Eingang, an der Westwand unter der Orgelempore:

2.) Epitaph für den Spandauer Bürgermeister Johann Sebastian Zützel, 1642–1714, und seine Ehefrau Ursula Elisabeth Straube, 1637–1709
Das Paar war 45 Jahre verheiratet. Sie hatten 9 Kinder und 39 Enkel.

Links neben dem Eingang zur Nordkapelle (kein Gedächtnismal)

Hölzerne Altarstiftungstafel, 1655
Diese Tafel stammt wohl aus der nicht mehr existierenden Dorfkirche in Lietzow, heute ein Teil von Berlin-Charlottenburg, und gelangte nach 1989 nach Spandau.

3.) Gedenktafel für Wilhelm Friedrich Graf zu Lynar, 1899–1944
Er war deutscher Militäroffizier und am Attentat gegen Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt. Die Bronze-Tafel wurde am 3.2.1984 in Anwesenheit der Witwe Ilse Gräfin zu Lynar und weiterer Familienmitglieder enthüllt.

4.) Epitaph für den Spandauer Kaufmann Johann Ludewig Haacke, 1695–1764
Das Epitaph (in 4 Metern Höhe) ließ dessen Witwe, Frau Christiane Sophie Haacke (s. Nr. 8), 1767 errichten. Der Künstler, Wilhelm Christian Meyer (1726–1786), war Rektor der Preußischen Akademie der Künste, Berlin. Die große Frauengestalt ist die römische Göttin Fama, die den Ruhm des Verstorbenen verkünden soll. Der Spandauer Ortsteil Hakenfelde ist nach Johann Ludewig Haacke benannt.

Rechts daneben:

5.) Hölzernes Wappenschild für Albrecht Christoff von Quast, 1612–1669
Gouverneur und Oberhauptmann der Feste Spandau.

6.) Grabplatte aus Messing für Martin Heins, 1581–1650
Spandauer Bäcker und Ratsmann.

7.) Wappenschild aus Bronze des Grafen Adam zu Schwarzenberg, 1583–1641
Berater und Statthalter des brandenburgischen Kurfürsten im 30-jährigen Krieg. 

Rechts neben dem Eingang zur Lynar-Gruft:

8.) Grabplatte für Frau Christiane Sophie Haacke, 1694–1775
Tochter des Spandauer Bürgermeisters Ernst Gottlieb Cautius; vgl. Nr. 4.

An der Altarrückwand über dem Eingang zur Lynar-Gruft:

9.) Epitaph für Pfarrer Daniel von der Linde, 1607–1679, und seine Ehefrau Margareta Elerds, gest. 1680

Links neben dem Eingang zur Lynar-Gruft:

10.) Grabplatte für Pfarrer Johann Friedrich Stechow, 1783–1848, und seine Ehefrau Ewaldine Henriette Emilie Stechow, 1793–1848

11.) Epitaph für Pfarrer Michael Zye, 1610–1659

12.) Grabplatte für Anna Klunge, 1600–1665
Ehefrau des kurfürstlichen Amtsschreibers und Spandauer Bürgermeisters Georg Neumeister (1607–1676).

13.). Grabplatte für Elisabet Retzloe, 1578–1604, und ihre Kinder Elisabet, gest. 1604, und Andreas, 1602–1604
Ehefrau und Kinder des kurfürstlichen Amtsschreibers Johannes Heinike.

14.). Grabplatte aus Marmor für George Adam Neumeister, 1672–1727
Er war 21 Jahre lang Spandauer Bürgermeister.

Zwischen Kanzel und Altar, am zweiten südlichen Chorpfeiler:

15.). Doppelepitaph für Joachim von Roebel, 1515–1572, und seinen Bruder Zacharias von Roebel, 1522–1575
Dies ist das älteste Epitaph in unserer Kirche. Joachim diente als Feldmarschall unter verschiedenen Kurfürsten. Als er seinen Bruder 1572 in Spandau besuchte, verstarb er hier. Zacharias war Hauptmann zu Spandau.

16.). Epitaph für Catharina Elisabeth Rinck, 1738–1758
Sie verunglückte auf der Rückreise von Berlin auf den Ruhlebenschen Bergen tödlich mit dem Pferdeschlitten.

An der Westwand über dem Kerzentisch:

17.) Wappenschild für Johann Friedrich Freiherr von Loeben, 1595–1667
Er nahm als brandenburgischer Gesandter an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden (1648) teil. Die Tafel befand sich ursprünglich in der Berliner St. Nikolai-Kirche und gelangte erst nach 1989 nach Spandau.

Rechts neben dem Eingang, an der Westwand unter der Orgelempore:

18.) Grabplatte für den kurfürstlichen Beamten Wolffgang Schneider, 1538–1603
Zu seiner Zeit litt Spandau unter mehreren Pestwellen, die er überlebte.      

Text: Rainer Paasch, Peter Lietzke und Sabine Müller 2010

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