02/07/2024 0 Kommentare
Konsequent christlich - Pfarrer Prof. Dr. Martin Albertz
Konsequent christlich - Pfarrer Prof. Dr. Martin Albertz
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Konsequent christlich - Pfarrer Prof. Dr. Martin Albertz
Am 7. Mai jährte sich der Geburtstag von Martin Albertz. (Halbbruder von Martin Albertz war Heinrich Albertz, geb. 1915.) 1883 in Halle a. d. Saale geboren, kam Martin Albertz nach Theologiestudium und Ordination ein erstes Mal nach Spandau, und zwar 1921 für zwei Jahre als Studiendirektor am neu gegründeten Predigerseminar im Johannesstift. 1931 kehrte er hierher zurück und war bis 1953 Pfarrer an unserer St.-Nikolai-Kirche und zugleich Superintendent des Kirchenkreises Spandau. Ab 1933 engagierte er sich in der Bekennenden Kirche (B.K.) im Widerstand gegen das NS-Regime und die es unterstützenden Deutschen Christen. Er war Mitglied des Berlin-Brandenburgischen Bruderrates der B.K., leitete das theologische Prüfungsamt der B.K. von Berlin-Brandenburg und gehörte der Vorläufigen Leitung der Bekennenden Kirche in Deutschland an. Immer wieder wurde Albertz davor gewarnt, jüdische Sekretärinnen einzustellen, doch er tat es, weil er gerade dies für nötig hielt. Seine illegalen Tätigkeiten brachten ihm Amtsenthebung, Verhaftungen durch die Gestapo, Anklagen und insgesamt 2,5 Jahre Gefängnis. In dieser Zeit wurde seine Frau, Marianne Albertz (1891–1977), immer mehr zum Mittelpunkt der Bekenntnisgemeinde St. Nikolai.
Nach dem Krieg trat Albertz in die Ämter des Oberpfarrers von St. Nikolai und des Superintendenten im Kirchenkreis Spandau wieder voll ein. 1946 wurde Albertz Dozent für Neutestamentliche Theologie an der von der Bekennenden Kirche gegründeten Kirchlichen Hochschule Berlin und Professor für reformierte Theologie an der Humboldt-Universität. 1953 begann sein Ruhestand. Martin Albertz starb am 29. Dezember 1956 und wurde auf dem städtischen Friedhof „In den Kisseln“ beigesetzt. Sein Biograph Peter Noss schreibt: „Theologie zu betreiben bedeutete für Albertz stets, sich an den Kriterien von sola scriptura, solus Christus und dem Martyrium als Nachfolge zu orientieren und praktisch-ethische Konsequenten aus den gewonnenen Erkenntnissen zu ziehen.“
Sabine Müller
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