Gedenktafel für Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, ermordet 1944

Gedenktafel für Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, ermordet 1944

Gedenktafel für Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, ermordet 1944

# Museum

Gedenktafel für Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, ermordet 1944

In der Spandauer St.-Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St.-Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.

Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.

Im folgenden wird vorgestellt (Nr. 3 im Rundgang):

Gedenktafel für Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, ermordet 1944

Lage: In der mittleren Blendnische unter dem ersten Fenster im Chorumgang an der Nordwand. Maße: H 69cm, B 49cm, T 2cm. Material: Bronze. Beschreibung: Erhabene Inschrift mit 3cm hohen Majuskeln, mittig gesetzt. Abstand vom oberen Rand zur Schrift 11, vom unteren 13,5cm. Die Tafel ist dunkel getönt, die Schrift erscheint bronzefarben.  

Inschrift:
IN MEMORIAM
WILHELM FRIEDRICH
GRAF ZU LYNAR
MAJOR d. R.
* 3. FEBRUAR 1899
+ 29. SEPTEMBER 1944
ER STARB AM GALGEN 
FÜR FREIHEIT UND RECHT 

Zur Person:
Wilhelm-Friedrich Rochus Graf zu Lynar war deutscher Militäroffizier und Beteiligter an dem Putschversuch gegen Hitler vom 20. Juli 1944.

Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar war über die früheren Attentatspläne in Kreisen der militärischen Opposition informiert. Lynar stellte sein Schloss in Lübbenau für die Treffen der Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg zur Verfügung. Er hatte Kontakte zu Fritz Jaeger und zu Ludwig Gehre, der die Verbindung zu Henning von Tresckow herstellte. Am 20. Juli 1944 begleitete Lynar seinen früheren Vorgesetzten Erwin von Witzleben in den Bendlerblock. Nach dem gescheiterten Attentat wurden dieser und Lynar bei Lübbenau von der Gestapo verhaftet. Am 29. September 1944 verurteilte der Volksgerichtshof Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar zum Tode. Noch am selben Tag wurde er im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee gehenkt.  

Anmerkungen: Die Inschrift wurde am 23. Februar 2009 von Peter Lietzke und Rainer Paasch, zwei Mitgliedern der Museumsgruppe St. Nikolai, abgeschrieben.

Die Tafel wurde während einer Feierstunde am 3. Februar 1984, zum 85. Geburtstag des Grafen, in Anwesenheit der Witwe Ilse Gräfin zu Lynar und weiterer Familienmitglieder feierlich eingeweiht.

Angefertigt von der Fa. Noack, übergeben von der Stiftung Hilfswerk 20. Juli 1944.

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed

  Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai   ·   Havelstraße 16, 13597 Berlin       (030) 322 944-555       gemeindebuero@nikolai-spandau.de